Sars-CoV-2 verbreitet sich über die Nasenschleimhaut. Kommt die „Nasen-Klammer-Pflicht“?

Corona überwiegend in den Nasenschleimhäuten - kommt bald die Nasenklammer-Pflicht?

Seit „Corona“ ist nichts Fundiertes mehr wie es einmal war. Virologen lernen vom SARS-CoV-2 Virus fasst täglich Neues. Stoffmasken oder medizinische OP-Masken hatten zunächst keinen hohen Stellenwert als Schutzmaßnahme vor dem Coronavirus Sars-CoV-2 – bis sie weltweit zur Pflicht wurden.

Vor wenigen Tagen nun eine erneute Trendwende. Bisher wurde der Rachen als größtes Einfallstor für Sars-CoV-2 verantwortlich gemacht. Anfang Juni fanden die Wissenschaftler Richard Boucher und Ralph Baricnun heraus, dass das Virus besonders leicht Zellen der Nasenschleimhaut infizieren kann und sich von da aus seinen Weg in die unteren Atemwege bahnt. Die Infektiosität nahm von oben nach unten ab, war am höchsten bei den Zellen der Nasenschleimhaut und am niedrigsten bei denen tief in der Lunge.

Um den Weg der kontaminierten Aerosole zu verfolgen, hat das Team eine grün fluoreszierende Variante des neuen Sars-CoV-2 Coronavirus im Labor geschaffen. In den nachfolgenden Experimenten konnte beobachtet werden, dass Sars-CoV-2 zuerst vor allem die Nasenschleimhaut infiziert, bevor es den Rachen und schließlich die Lungen befällt.

Das entscheidende Scheunentor ist demnach möglicherweise unsere Nase. In der Zellmembran der Nasenschleimhaut existiert eine besonders hohe Konzentration des ACE2-Rezeptors, den die Coronaviren als Einfallstor in den Körper nutzen.

Nach ersten Erkenntnissen vermehren sich die Viren in den sogenannten Zilienzellen, wo sie von kleinen Schleimtröpfchen aufgenommen werden und im Zug des Einatmens in den Rachen und tiefere Lungenregionen transportiert werden. Dort angekommen infizieren sie weitere Zellen, obwohl diese über viel weniger ACE2-Rezeptoren in der Zellmembran verfügen.
Das Forschungsteam von der Universität North Carolina in Chapel Hill veröffentlichte seine Ergebnisse im Fachblatt „Cell“.

Immer mehr Laien fragen sich jetzt, ob eine Taucher-Nasenklammer nicht ein zusätzlicher und vor allem effektiver Schutz gegen Sars-CoV-2 sei. Wenn keine Luft durch die Nase einströmt, so eine Schlussfolgerung, gelangen keine Viren an die ACE2-Rezeptoren der Nasenschleimhaut. Demnach verringert sich das Risiko einer Ansteckung, da der übrig gebliebene Rachenweg weniger anfällig für den Coronavirus Sars-CoV-2 ist.

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