Quo Vadis Corona? Vergleich verschiedener Pandemien

Wo geht die Coronavirus Pandemie hin?

Pandemien, selbst nur Virus-Pandemien, lassen sich schwer vergleichen. Entweder hat sich eine Herdenimmunität eingestellt und die nächste Welle verläuft harmlos, oder der Virus mutiert und trotz Herdenimmunität fordert der neue Subtyp unerwartet viele Opfer. Auch unterscheiden sich die Eindämmungsstrategien von Zeit zu Zeit und Land zu Land.

Letalität (Sterberate)

Die Symptome und der Verlauf vieler Influenza- und Coronavirus Epidemien/Pandemien ähneln sich. Fälle mit harmlosen Verläufen werden entweder nicht erkannt oder als saisonale Grippe eingestuft. Daher ist es unmöglich, genaue Zahlen zur Sterblichkeit zu erheben, zumal regionale Umstände Krankheitsverläufe oft beeinflussen. Dies betrifft beispielsweise den konditionellen Zustand von Bevölkerungsgruppen, weltweit unterschiedliche Temperaturen, die Unterbringung oder Überbevölkerung in verschiedenen Ländern.

Eine Methode, um dennoch greifbare Zahlen zu erhalten, ist die Ermittlung der Übersterblichkeit. Übersterblichkeit bezeichnet in vielen Fachgebieten eine im Vergleich zur Empirie oder zu Erwartungswerten erhöhte Sterberate.

Spanische Grippe 1918/1920
Eine hohe Letalität wurde der Spanischen Grippe zugesprochen. Sie lag zwischen 0,5 in hoch industrialisierten Ländern und bis zu 20 Prozent in Ländern mit einem hohen Anteil an Ureinwohnern.

Coronavirus SARS-CoV-2 Pandemie
Die bisherige Datenlage zur COVID-19 Pandemie lässt derzeit keine zuverlässige Bewertung zu. Viele Infizierte verspüren keine Symptome, wurden nie erfasst. Die Krankheit verläuft oft unerkannt und die Letalität ist stark vom Alter des Infizierten abhängig. Auch existieren weltweit keine einheitlichen Standards zur Ermittlung der Todesursache, ob ein Mensch beispielsweise an oder mit SARS-CoV-2 gestorben ist.
Belgien gibt die Letalität mit 15,76 Prozent an, Deutschland 4,57 und Indien nennt 2,82 Prozent als Sterberate bei den Infizierten.

Woher kamen die Erreger?

In den letzten 130 Jahren grassierten weltweit sechs größere Pandemien. Der Erreger der Influenza Pandemie von 1989 – 1895 (A/H3N8) stammte aus dem zentralasiatischen Staat Usbekistan.

Der Erreger der Spanischen Grippe, der Influenza-A-Virus H1N1 (A/H1N1), kam wahrscheinlich aus Haskell County im US-Bundesstaat Kansas. Januar 1918 behandelte ein Landarzt viele Patienten, deren Grippesymptome das bisher Bekannte an Intensität stark übertraf.
Alle anderen Pandemien hatten ihren Ursprung in China.

NameZeitTote/Mio.ErregerUrsprung
Influenza Pandemie1989 – 18951A/H3N8Usbekistan
Spanische Grippe1918 – 192050A/H1N1USA
Asiatische Grippe19572A/H2N2China
Hongkong Grippe1968 – 19702A/H3N2China
Russische Grippe1977 – 19780,5 – 0,7A/H1N1China
COVID2919 – x1,2-xSARS-CoV-2China

Sind mehrere Wellen üblich?

Virus Pandemien verlaufen üblicherweise in Wellen. Bei der Influenza Pandemie von 1898/18995 wurden vier verschiedenen Wellen registriert.
Die Spanische Grippe brauchte drei Wellen, bis alle Geschwächten verstarben und sich unter dem Rest der Menschheit eine Immunität bildete.

Wie verschwinden Pandemien?

Die Spanische Grippe verlief in drei Wellen. Die zweite Welle forderte mehr Opfer als die erste und dritte Welle zusammen. Die Dritte Welle hingegen war die leichteste. Viele Infizierte waren in den ersten beiden Wellen bereits gestorben und eine nicht geringe Zahl Überlebender war in der dritten Welle bereits immun.

Bei der Hongkong-Grippe aus dem Jahr 1968 wurde das Erreichen einer Herdenimmunität verfolgt. Die Ausbreitung des Virus kam erst zwei Jahre später zum erliegen, als tatsächlich genug Menschen Antikörper gegen den Erreger entwickelt hatten und eine Impfung vorlag.

Wie sich die aktuelle SARS-CoV-2 Pandemie entwickelt, kann niemand mit Sicherheit sagen. Der Virologe Prof. Dr. Christian Dorsten (Leiter der Virologie an der Berliner Charité), sagte in der Podcast-Folge am Donnerstag (11.Juni 2020): „Das Virus wird wohl in jedem Fall harmloser werden“. Andere Wissenschaftler hingegen sprechen von mutierten Vieren mit einer stärkeren Lethalität.

3de5468f74654924867a5d4c1e3324dc

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen