Darum sind Geimpfte ansteckend, ein Risiko für ungeimpfte Menschen

Gesetz

Ärzte des St. Georg-Klinikums in Leipzig untersuchten rund 100 Mitarbeiter der Klinik, die bereits zwei Dosen des mRNA-ImpfstoffComirnaty“ von BioNTech / Pfizer erhielten.Untersucht wurden die Werte Genesener, die eine aktive Infektion hinter sich hatten. Die Mediziner nahmen Blutproben und Proben von der Rachenschleimhaut, um die Bildung wichtiger schützender Antikörpern gegen den Coronavirus Sars-CoV-2 zu erkennen.
Anschließend wurden diese Antikörper im Labor des Fraunhofer Instituts auf ihre Fähigkeit untersucht, die derzeit noch dominante B.1.1.7- Alpha Virusvarianten zu neutralisieren. In einem weiteren Test wurden die Antikörper mit der sogenannten Südafrikanischen Beta Mutation B.1.351 konfrontiert, die der menschlichen Immunantwort teilweise entgehen kann.
Das Ergebnis zeigte: Die gebildeten Antikörper können die aktuell dominante britische Alpha Mutation B.1.1.7 zu 99% und die südafrikanische Mutation B.1.351immerhin zu 80% neutralisieren.

Viel wichtiger ist jedoch: Im Speichel von Geimpften fanden die Mediziner diese Antikörper nicht.
Oberarzt Dr. Stephan Bortein sagte in einem Gespräch mit MDR AKTUELL: „Das sogenannte Schleimhaut-Immunsystem wird durch die Impfung wahrscheinlich nicht so aktiviert, wie man sich das wünschen würde“. Daher kann sich das Virus im Rachen vollständig geimpfter Person weiter vermehren und sich natürlich über die Atemluft Geimpfter weiterverbreiten.

Oberarzt Borte zieht den Schluss, dass größere Lockerungen erst ab einer Impfquote von etwa 50 Prozent und „gut durchdachte Öffnungsszenarien und großräumige Pilotversuche sinnvoll“ sind. Testimpfungen, Masken tragen und die Abstands- und Hygieneregeln sollte auch bei Durchgeimpften weiterhin gelten, „Die Pandemie ist noch nicht ausgestanden.“

Aktuell entwickeln verschiedene Teams eine Generation neuer Corona-Impfstoffe, die in Form von Sprüh- oder als Schluckimpfung verabreicht weren können und es auf eine verbesserte Immunität der Schleimhäute abzielen. Die ersten Daten sehen vielversprechend aus, eine sterile Immunität, bei der Geimpfte niemanden mehr anstecken können, scheint möglich zu sein.

Fazit: Die Schleimhäute von Nase und Mund sind das Scheunentor für Coronavirus Sars-CoV-2. Der Erreger vermehrt sich zunächst in diesen beiden Organen und schwärmt dann in den restlichen Körper hinaus. Wenn nun in der Rachenschleimhaut keine Antikörper gebildet werden, wie die leipziger Forscher feststellten, vermehrt sich der Virus und wird mit der Atemluft an andere Menschen weiter gegeben. Geimpfte können die Infektion weitergeben, auch wenn sie selbst nichts davon merken.

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