Die Zutaten des WHO Desinfektionsmittelrezept erklärt

Die Zutaten des WHO Desinfektionsmittel Rezept erklärt
Die Zutaten des WHO Desinfektionsmittel Rezept erklärt

Das von der WHO empfohlene Rezept zur Herstellung von Desinfektionsmittel liest sich auf den ersten Blick wie ein kompliziertes Gebräu. Was ist beispielsweise Wasserstoffperoxid und ist es möglicherweise gefährlich?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legte bei ihrem Desinfektionsmittel Rezept besonderen Wert auf eine leichte Verfügbarkeit der Zutaten, eine lange Haltbarkeitsdauer und einer maximalen Hautverträglichkeit. Das Zusammenspiel der einzelnen Zutaten ist strikt durchdacht und für Situationen gedacht, in denen es – aus welchen Gründen auch immer – an Desinfektionsmitteln mangelt.

Alle Zutaten des Rezeptes sind frei erhältlich und in vielen Haushalten bekannt. Hinter den kompliziert klingenden chemischen Namen stecken übliche Haushaltsmittel.

Für Verwirrung sorgt regelmäßig eine Zutat, das Ethanol. Es tritt im Handel unter verschiedenen Namen auf. Die häufigsten Bezeichnungen sind Ethanol, Bio-Ethanol, Äthylalkohol, Ethylalkohol, Spiritus, Brennspiritus oder Primasprit. Lediglich die alkoholischen Prozente variieren.

Ethanol

Die Wikipedia beschreibt Ethanol als einen aliphatischen, einwertigen Alkohol mit der Summenformel C2H6O. Ethanol ist eine bei Raumtemperatur farblose, leicht entzündliche Flüssigkeit mit einem brennenden Geschmack. Der Siedepunkt liegt bei 78,32 °C.

In jedem Bier, Wein, Sekt oder Schnaps steckt Ethanol. Ethanol ist der Stoff, aus dem unser „Genußalkohol“ gemacht wird. Und genau wie Wodka, ist auch stark verdünntes Ethanol trinkbar.

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Hochprozentige Alkohole, die beispielsweise als Bio-Ethanol oder Brennspiritus angeboten werden, sind vergällt.
Als Vergällung oder Denaturierung wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem der natürliche Geruch, der Geschmack oder das Aussehen einer Substanz durch Hilfsstoffe verändert wird, um Lebensmittel ungenießbar zu machen.

In Haushalten ist hochprozentiges Ethanol kein Unbekannter. Camper nutzen Ethanol unter den Namen Brennspiritus im Campingkocher und in Wohnungen werden Kamine mit Bio-Ethanol betrieben.

Im Handel angebotenen Ethanol verfügt über eine Konzentration von ca. 94 bis 96%.

Isopropylalkohol

Die WHO veröffentlichte zwei ähnliche Rezepte zum mischen von Desinfektionsmittel, wobei lediglich der verwendete Alkohol getauscht wurde. Das eine Rezept funktioniert mit Ethanol-Alkohol, das andere mit Isopropyl-Alkohol.

Isopropylalkohol, auch Isopropanol, 2-Propanol oder Propanol-2 genannt, ist der einfachste nicht cyclische, sekundäre Alkohol. Der Siedepunkt der farblosen, leicht flüchtigen und brennbaren Flüssigkeit, liegt bei 82°C.

Die Dämpfe des Isopropanol wirken betäubend. Der Kontakt mit diesem hochprozentigen Alkohol verursacht Reizungen der Augen und der Schleimhäute. Beim Umgang sollte deshalb für ausreichende Lüftung gesorgt werden und eine Schutzbrille zum Einsatz kommen.

Im Handel angebotenen Isopropanol, verfügt über eine Konzentration von 70 (IPA 70) oder 99,9 (IPA 99,9) Prozent. Für selbst hergestelltes Desinfektionsmittel nehmen sie bitte ausschließlich Isopropanol mit 99,9%.

Wasserstoffperoxid

Viele Frauen kennen Wasserstoffperoxid als Bleichmittel für ihre Haare. Gearbeitet wird mit einer 3%-igen Lösung aus der Apotheke. Bei Renovierungen kann Wasserstoffperoxid zur Bekämpfung von Schimmelpilzbefall verwendet. Es desinfiziert die Wände und bleicht zugleich die vom Schimmel hervorgerufenen Verfärbungen.

Konzentriertes Wasserstoffperoxid ist eine blassblaue flüssige und relativ stabile chemische Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff. Verdünntes Wasserstoffperoxid hingegen ist farblos. Die Flüssigkeit mit der Summenformel H2O2 ist eine schwache Säure und für viele Stoffe ein sehr starkes Oxidationsmittel. Dank letzterer Eigenschaft kann Wasserstoffperoxid als starkes Bleich- und Desinfektionsmittel verwendet werden. Es hat antibakterielle, antivirale, fungizide und antiseptische Wirkung.

Glycerin

Glycerin, Glycerol oder Glyzerin sind die gebräuchlichsten Namen von Propan-1,2,3-triol. Es handelt sich um einen Zuckeralkohol und zugleich dem einfachsten dreiwertigen Alkohol, ein Tirol.
Vorhanden ist Glycerin ist in allen natürlichen Fetten und fetten Ölen, chemisch gebunden als Fettsäureester.

In der Lebensmittelindustrie trägt Glycerin als Lebensmittelzusatzstoff die europäische Zulassungsnummer E 422 und ist in Kaugummi, Süßigkeiten oder Backwaren als Feuchtehalter zu finden.

Kosmetikindustrie profitiert ebenfalls von den feuchtigkeitsbindenden Eigenschaften, der sogenannten Hygroskopizität, dieses Grundstoffes. Er bindet in Cremen Feuchtigkeit, erhöht dadurch die Elastizität der Haut und bewahrt sie vor dem Austrocknen.

In Omas Hausmittel Kiste durfte Glycerin nicht fehlen. Ein dünner Film Glycerin auf dem Badspiegel verhindert beispielsweise das lästige beschlagen. Rosen leben länger, wenn sie mit einem Teil Glycerin und zwei Teilen Wasser versorgt werden. Über die schräg angeschnittenen Stengel nehmen die Blumen das konservierende Gemisch auf und halten länger.

Destilliertes Wasser

Durch Destillation werden aus dem normalen Wasser Ionen, Spurenelementen, Mikroorganismen und anderen Verunreinigungen entfernt.
Heutige Einsatzgebiete finden sich beispielsweise überall dort, wo Kalkablagerungen vermieden werden sollen.

Dampfbügeleisen, Vernebler oder Zimmerbrunnen leben länger, wenn sich keine Kalkablagerungen bilden. Als es noch keine wartungsfreien Autobatterien gab, wurde mit destilliertem Wasser der Wasserstand des Bleiakku aufgefüllt.

Destilliertes Wasser gibt es im Baumarkt, der Tankstelle oder dem Supermarkt zu kaufen.

abgekochtes Wasser

Statt destillierten Wassers kann auch abgekochtes Wasser verwendet werden. Wichtig ist nur, dass über das Verdünnungsmittel „Wasser“ die Mischung nicht mit Keimen kontaminiert wird. Denn obwohl Alkohol die meisten Bakterien abtötet, entwickelten einige mit der Zeit eine Residenz. Und auch Wasserstoffperoxid allein ist kein 100%-iger Schutz vor Keimen.

Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit der Beschaffung der benötigten Zutaten.

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