
Die jährliche Grippeimpfung kann schwere Covid-19 Folgen wie Venenthrombosen, Schlaganfälle oder Sepsen verhindern und dadurch teilweise verhindern, dass SARS-CoV-2 Erkrankte in die Notaufnahme und oder Intensivstation verbracht werden müssen.
Das berichteten Forscher auf dem „European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases“. Eine Veröffentlichung der Analyse erschien am 3. August 2021 in dem Fachmagazin PLOS One.
Die Wissenschaftler untersuchten Patientendaten aus der ganzen Welt. Basis waren elektronische Patientenakten aus einer Datenbank mit über 70 Millionen Menschen. Aus ihnen erzeugten sie zwei Gruppen mit je 37.377 Patienten aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Italien, Israel und Singapur – eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe.
Alle Teilnehmer der Studie waren an Covid-19 erkrankt. Die erste Gruppe erhielt 14 Tage bis sechs Monate vor der Infektion mit SARS-Cov-2 eine Impfung gegen Influenza, die zweite nicht.
Jetzt verglichen die Forscherin die Häufigkeit von 15 schweren Covid-19 Folgen in den zwei Gruppen in den ersten 120 Tagen nach der Corona-Infektion. Zu den 15 schweren Folgeerkrankungen gehörten Sepsis (Blutvergiftung), Schlaganfall, tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, akutes Lungenversagen, akutes Atemnotsyndrom, Gelenkschmerzen, Nierenversagen, Appetitlosigkeit, Herzinfarkt, Lungenentzündung, Aufsuchen der Notaufnahme, Krankenhausaufnahme, Aufnahme auf die Intensivstation und Tod.
Patienten aus der Gruppe ohne Grippeimpfung wiesen eine bis zu 20 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit auf in der Intensivstation zu landen, eine 45% höhere Wahrscheinlichkeit eine gefährliche Sepsis zu entwickeln, Einen Schlaganfall zu bekommen (bis zu 58 Prozent) oder eine Thrombose zu erleiden (bis zu 40 Prozent).