Langsames Immunsystem: Darum wirkt der Corona-Impfstoff bei älteren Menschen schlechter

Zwei Studien der Charité zeigen, dass das Immunsystem älterer Menschen nicht so gut auf die Corona-Impfung anspricht wie bei jungen Menschen.

Forscher des Berliner Charité fanden eine Erklärung dafür, warum es in Pflegeheimen trotz einer zweier Impfungen zu Corona Ausbrüchen kam. Die Charité gab am Mittwoch bekannt, dass zwei in der Zeitschrift „Emerging Infectious Diseases“ veröffentlichte Studien belegten, dass das Immunsystem älterer Menschen nicht so gut auf Impfungen anspricht wie das junger Menschen.

Die Wissenschaftler arbeiteten einen Ausbruch in einer Berliner Pflegeeinrichtung vom Februar auf. Dort hatten sich 11 Pflegekräften ohne vollständigen Impfschutz und rund 20 Bewohner mit Sars-CoV-2 Variante Alpha (B 1.1.7) angesteckt. 16 Bewohner waren vollständig mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft. Die vier Ungeimpften erkrankten schwer und mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Ein Drittel der Geimpften hatte Krankheitszeichen wie Husten oder Atemno, zwei geimpfte Bewohner verstarben.
Durch die Häufung der Infektionen wird klar, dass bei alten Menschen der Impfschutzt manchmal nicht voll gegeben ist.

In der zweiten Untersuchung verglich das Forschungsteam die Immunreaktion auf den BioNTech/Pfizer-Impfstoff bei über 70-jährigen Patienten einer Hausarztpraxis mit der von Charité-Beschäftigten, die im Schnitt 34 Jahre alt waren. Blutanalysen zeigten, dass schon drei Wochen nach der ersten Dosis etwa 87 Prozent der Jüngeren Antikörper gegen Sars-CoV-2 gebildet hatten.

Unter den Älteren waren es nur rund 31 Prozent. Einen Monat nach der zweiten Dosis hatten fast alle jungen Geimpften (99 Prozent) spezifische Antikörper im Blut. Unter den älteren Menschen waren es rund 91 Prozent. Zusätzlich reiften die Antikörper bei den Älteren langsamer, sie konnten das Virus also schlechter binden. Schwächer als bei der jüngeren Gruppe fiel auch die T-Zellantwort aus.

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