Symptom „Herpes Zoster“ – Die latente Gürtelrose

Herpes Zoster, Gürtelrose

Herpes Zoster (Gürtelrose) ist eine Viruserkrankung, die sich als schmerzhaften, streifenförmigen Hautausschlag manifestiert. Der bekannte Bläschenausschlag entsteht durch das Übergreifen einer Entzündung von einem Nerv auf das umliegende Hautgebiet.

Die Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus (Herpesviridae) ausgelöst und tritt überwiegend bei Älteren oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auf. Das Varizella-Zoster-Virus ist hochansteckend. Es wird per Tröpfcheninfektion oder über Kontaktinfektion beziehungsweise Schmierinfektion verbreitet und gelangt dann über die Schleimhäute in Mund, Nase oder Augen in den Körper.

Das Virus wird überwiegend während der Kindheit übertragen, in der es als Auslöser der Windpocken auftritt – oder inaktiv bleibt.

Varicella-Zoster-Viren verweilen lebenslang inaktiv im Körper, nachdem sie ihn infizieren, ohne eine Krankheit zu verursachen. Bis zum vollendeten 40. Lebensjahr haben rund 98 % der Bevölkerung mit dem Varizella-Zoster-Virus Kontakt gehabt und etwa 25 bis 30 % erleiden im Laufe ihres Lebens einen Zoster.

Der im Körper schlummernde Varizella-Zoster-Virus kann durch Stress, ein altersbedingt schwachen Immunsystem oder in seltenen Fällen durch zu viel Sonneneinlicht (UV-Strahlung), reaktiviert werden.

Wer als Kind gegen Windpocken geimpft wurde, hat im späteren Leben seltener eine Gürtelrose zu befürchten.
Folgebeschwerden einer überstandenen Gürtelrose können lang andauernde, neurologisch bedingte Schmerzen sein.

Zur Vorbeugung sind in Deutschland sind zwei Impfstoffe zugelassen.

Verbreitung

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 350.000 bis 400.000 Menschen an einer Gürtelrose (Herpes Zoster). Das ergibt eine Inzidenz von 9,6 Fälle pro pro 1.000 Personen pro Jahr.

Formen der Gürtelrosen

In 50–56 % der Fälle handelt es sich um einen Befall im Bereich des Brustkorbes. Nicht so oft werden Rücken, Arme oder Beine befallen. Bei starken Entzündungen der Haut redet man vom Zoster gangraenosus.

Zoster ophthalmicus

Bei dieser Form der Gürtelrose sind Gesicht und Augen betroffen. Sind die Augen betroffen, kann durch Hornhautvernarbung teilweise oder vollständige Erblindung die Folge sein. Bei Befall der Gesichtsnerven kann es zu vorübergehenden Lähmungserscheinungen oder Verlust des Geschmackssinns kommen.

Zoster oticus

Diese Gürtelrose befällt den Gehörgangs und/oder die Ohrmuschel. Als mögliche Folgen sind neben starken Schmerzen, Schwerhörigkeit und Störungen des Gleichgewichtssinnes zu nennen. Im Rahmen eines Zoster oticus kann eine Neuralgie zusammen mit einer Fazialisparese auftreten. Wird Zoster oticus nicht behandelt, können dauerhafte Hörbeeinträchtigungen oder Taubheit eintreten.

Zoster generalisatus

Das gesamten Nervensystems ist bei der Gürtelrose des Typs Zoster generalisatus befallen. Diese Gürtelrose ist lebensbedrohlich, doch tritt sie glücklicherweise nur bei einem stark geschwächten Immunsystems auf, beispielsweise bei AIDS oder Krebs.

Zoster genitalis

Tritt im Genitalbereich eine Gürtelrose auf, handelt es sich um Zoster genitalis. Diese Gürtelrose zieht sich großflächig über das komplette Geschlechtsteil wie Penis, Schamlippen, Klitoris bis auf die Oberschenkel.

Zoster disseminatus

Zu dieser Form der Gürtelrose kommt es, wenn die Viren im Blut streuen. Nur ein bis zwei Prozent der Patienten mit gesundem Immunsystem werden von Zoster disseminatus heimgesucht.

Corona-Schutzimpfungen können ebenfalls Gürtelrosen verursachen. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) analysierte von Patienten gemeldete unerwünschte Impfnebenwirkungen aus dem Zeitraum vom 27. Dezember 2020 bis zum 31. März 2022. Demnach wurden je 100.000 Impfungen etwa 1,42 Gürtelrosen gemeldet.


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